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Ökosoziale Siedlung Bamberg

Nachlese

Hanno Rauterberg, Architekturkritiker der ZEIT (Nr. 21/2009) :

  • Keine Partei fordert Schönheit für deutsche Städte . . .
  • Das Thema muss auf die politische Agenda . . .
  • Die Debatte um das gute Bauen ist im Kern immer eine Debatte darüber, wie wir leben wollen, als Einzelne und als Gemeinschaft.
  • (Es) braucht eine neuen Bereitschaft zum ästhetischen Streit, um der Architektur wieder zu ihrem Recht zu verhelfen.
  • Die meisten von ihnen (den Architekten G.H.) verbitten sich jede Art von Mitsprache sogenannter Laien.
  • Ohne diese Zumutung, ohne die Proteste der Dilettanten, dieser Liebhaber des Urbanen, wäre die Stadt keine Stadt.
  • Es wird zu wenig darüber gestritten, welche Form dieses Leben haben sollte.
  • Der Staat muss . . . langfristig denken: er muss Boden kaufen und alle Grundstücke erwerben, die frei werden . . ."

Bamberger Extratouren

Auszug aus dem Buch Bamberger Extratouren mit einem Beitrag von Prof. Wilfried Krings, Bamberg: "Durch das Bamberger Berggebiet" (2001). Daraus einige Abschnitte :

Was bis heute (in der neueren Bebauung des Berggebietes Bamberg G.H.) zustande kam, ist weder unter städtebaulichen noch unter architektonischen Gesichtspunkten besonders erwähnenswert. Geschaffen wurden Bedingungen, die sich von denen im Umlandgemeinden, mit denen man in Wettbewerb treten wollte, nicht unterschieden . . .

Innerhalb des Gesamtgebietes nimmt die sog. Ökosiedlung Tarvisstraße eine Sonderstellung ein. Die Häuser sind in verdichteter, flächensparender Form um eine Art Dorfanger herum gruppiert . . .

Im Berggebiet blieb es ein Ausnahmefall. In den letzten Jahren kamen - soweit beobachtbar - Bauvorhaben zum Zug, die stadtökologisch als bedenklich zu werten sind, weil sie der weiteren Zersiedlung Vorschub leisten . . ."

Bildung öffentlicher, gemeinschaftlich nutzbarer Räume durch geschlossene Bebauung und Einfriedung der Gärten

Die Regierung von Schwaben schreibt 1980 in einer Broschüre :

Voraussetzung für das Entstehen einer gelungenen Siedlung ist eine sorgfältige Planung. Eine Reise durch unsere historischen (Städte) zeigt uns das, was wir heute vermissen. In einer einheitlichen Baustruktur eine unglaubliche Vielfalt in der Formensprache der einzelnen Bauten. Was wir heute als organisch gewachsene Stadtstrukturen empfinden, ist das Ergebnis einer außerordentlich strengen Baugesetzgebung, die bis in die Einzelheiten des öffentlichen und privaten Bauens ging. Unsere Siedlungen sind nicht deshalb so unwirtlich, weil zuviel sondern weil zuwenig geplant wurde. Das Drängen nach einer freien Entfaltung und Verwirklichung der Bauwünsche mündet in ein Chaos, wenn die Bauherren nicht freiwillig Bindungen und Grenzen anerkennen. Sie sollen mithelfen unsere gebaute Umwelt gut zu gestalten."

Christa Stewens, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, schreibt 2008 :

Wohnen beinhaltet auch die Aspekte nebeneinander und miteinander. Diese Aspekte zu planen und zu gestalten, schafft erst die Grundlage für gemeinsames Wohnen und Wohnqualität in einem umfassenderen Sinne. Selbstbestimmtes Wohnen entsteht durch das Einbringen von Wünschen und Bedürfnissen der Beteiligten in den Planungsprozess . . . Selbstorganisierte Nachbarschafts- und Wohnprojekte sind eine Keimzelle bürgerschaftlichen Engagements. Interessante Perspektiven ergeben sich nicht nur für ältere, pflegebedürftige oder gehandicapte Personen, sondern genauso für Familien und Singles . . ." (Ausschnitt)