Deutsches Institut für Stadtbaukunst Dortmund,
Direktor Univ.-Prof. Christoph Mäkler, 2014 :
Der Hof, . . . , ist ein Wohnraum unter freiem Himmel, umschlossen ringsum oder an
mehreren Seiten von Gebäuden, Wohnhäusern, Arbeitsräumen, Lagern oder nur
von Mauern. Die Stadt lässt sich in ihrer Sozial- und Nutzungsstruktur also nicht nur
in bestimmte Viertel, Straßen oder Plätze einteilen, auch der Hof ist Teil dieses
Stadtsystems, in dem Menschen zusammenleben. Es sind Systeme, die den
Bewohnern ein geordnetes Miteinander in der Stadt ermöglichen, Systeme, die
ihm das Gefühl eines "Zuhauses" vermitteln. Er identifiziert sich mit seinem Viertel,
seiner Straße und eben auch mit seinem Hof."
Die Planung der modernen Stadt hat diese Systeme in den letzten Jahrzehnten
weitgehend ignoriert. Die Häuser stellen keinen Verbund mehr dar und können
damit auch keinen identifizierbaren Raum, keinen Raum mit städtischer Identität
entwickeln. So als hätte sich die Gesellschaft in ihre Einzelteile aufgelöst, so
scheinen die Häuser vereinzelt und zufällig umeinander zu stehen, ohne Bezug
mit- und zueinander. Diese Bezugslosigkeit führt zur Aufgabe der das Haus
umgebenden Räume, der Straßen-, Platz- und eben auch der Hofräume. Damit
aber entfällt ein wesentliches Element des Stadtbauwerkes."